Hallo Hütte – ich komme!

8 Hüttenregeln - das richtige Verhalten auf Berghütten

Der Hüttenknigge – Richtiges Verhalten auf Berghütten

Du hast eine Tour mit Bergschule Kleinwalsertal gebucht. Das heißt: Du bist in besten Händen und musst Dich nicht um die Organisation, um die Reservierung der Unterkunft auf den Hütten oder sonstiges kümmern. Das übernehmen wir für Dich.

Dennoch solltest Du vor Deiner Tour einiges darüber wissen, was es bedeutet eine Hütte in den Bergen zu betreiben. Prinzipiell sind die Unterkünfte in den Bergen zwar gut ausgestattet, ABER es herrschen hier einfach andere Voraussetzungen als in Beherbergungsbetrieben im Tal.

Die allermeisten Hütten sind nicht mit Fahrzeugen erreichbar. Daraus ergibt sich die besondere Situation der Ver- und Entsorgung. Alles was Du auf der Hütte vorfindest, konsumierst und benutzt, muss entweder mit der Seilbahn oder sogar mit dem Hubschrauber transportiert werden. Jede Tafel Schokolade, jede Rolle Toilettenpapier, Kaffee, Milch, Brot … alles muss vom Tal auf den Berg. Das gleiche gilt natürlich umgekehrt für den Abfall. Die Hüttenwirte leisten wirklich unglaubliches und verwöhnen ihre Gäste nach allen Regeln der Kunst. Und das oft unter schwierigen Bedingungen. Sie haben oft sensationelle Gerichte auf der Speisekarte, backen selber Kuchen, bieten auch vegetarische Kost und haben für alle kleinen und großen Wehwehchen ein offenes Ohr. Dass natürlich nicht alle Sonderwünsche in diesen oftmals entlegenen Gebieten berücksichtigt werden können – von der Lebensmittelunverträglichkeit bis zur speziellen Diät – versteht sich aber von selbst.

Auch die Versorgung mit Wasser und die Entsorgung von Abwasser stellt in den Bergen eine Herausforderung dar. Einige Hütten haben eine eigene Wasserversorgung durch nahe gelegene Quellen. Oftmals muss aber Schmelzwasser aufbereitet werden, was im Laufe des Sommers zu Wasserknappheit führen kann. Das Abwasser wird auf vielen Hütten über biologische Kläranlagen entsorgt, da ein Anschluss an den Abwasserkanal nicht möglich ist.

Die Energieversorgung wurde in den letzten Jahren in vielen Berghütten modernisiert. Oftmals wird mittels Sonnenkollektoren Strom und warmes Wasser erzeugt. Mancherorts gibt es auch kleine Wasserkraftwerke. Doch um all den zahlreichen Wanderern warme Mahlzeiten, Licht und Strom anzubieten, muss häufig mit einem Dieselaggregat nachgeholfen werden.

Und dann wäre da noch die Frage nach der Netzabdeckung. Um es gleich vorwegzunehmen: W-Lan gibt es auf den Hütten nicht! Es gibt immer noch zahlreiche Hütten, die in einem Funkloch liegen und deshalb keinen Anschluss ans „world wide web“ haben. Die Internetversorgung erfolgt über Satellit, Datenkapazität und Strom reichen oftmals gerade für die Hüttenversorgung. In der Regel kannst Du aber Dein Handy aufladen. Um zu telefonieren, E-Mails abzurufen oder zu chatten musst Du vielleicht ein Stück von der Hütte weg einen Ort suchen, wo Du Empfang hast. ODER – Du genießt einfach die Ruhe und Abgeschiedenheit und schaltest Dein Handy aus.

8 Hüttenregeln für Deinen Aufenthalt in Berghütten

Hier ein kleiner Leitfaden für Dich, damit Du gut vorbereitet und nicht mit falschen Erwartungen auf Deine Hüttentour startest:

  1. In den meisten Hütten gibt es mittlerweile Mehrbettzimmer. Dennoch kann es sein, dass wir in einem Matratzenlager mit anderen, uns unbekannten Menschen schlafen. Es ist ja nur für eine Nacht. Das hält ein Wanderer schon mal aus.
  2. Bei Ankunft auf der Hütte warten wir bis der Guide uns unsere Schlafplätze zeigt.
  3. Wir gehen niemals mit Bergschuhen ins Lager. In den meisten Hütten gibt es Hausschuhe. Im besten Fall haben wir unsere eigenen leichten Hüttenschuhe dabei.
  4. Feuchte Bekleidung hängen wir im Trockenraum auf, diese hat im Schlaflager nichts verloren. Auch Stöcke, Pickel, Helme und andere sperrige Ausrüstung verstauen wir an den ausgewiesenen Stellen.
  5. Der Rucksack bleibt auf dem Boden oder verstauen wir in den dafür vorgesehenen Fächern und gehört nicht auf das Bett.
  6. Aus Hygienegründen verwenden wir einen Hüttenschlafsack.
  7. Den Schlafplatz verlassen wir so wie wir ihn vorgefunden haben. Die Decken legen  wir ordentlich zusammen.
  8. Der gemütliche Hüttenabend endet in der Regel um 22 Uhr. Daran halten wir uns auch. Wenn wir morgens früher als andere aufstehen, achten wir darauf so wenig Lärm wie möglich zu machen. Den Rucksack packen wir bereits am Abend um die anderen nicht zu stören. Wenn wir nachts mal raus müssen, nehmen wir unsere Lampe in die Hand, leuchten auf den Boden und nicht den Schlafenden ins Gesicht.
  9. Wir achten darauf kein Wasser zu verschwenden. Das Duschen verschieben wir auf die nächste Übernachtung im Tal.
  10. Alles was wir mitbringen, nehmen wir auch mit ins Tal. Eine kleine Tüte für Abfälle tut gute Dienste. Hier können wir die Müsliverpackung oder das benutzte Tempo sammeln und im Tal dann entsorgen.